Zumindest zwei Songs lang, auf der neuen Doppel-CD ”Died in the Wool”.
Hier die Texte – und die Übersetzungen von Gunhild Kübler. Man kann die Gedichte
der Emily Dickinson lang wirken und nachhallen lassen – ein Sommer könnte darüber vergehen. Sowas gehört gewiss auch ins große Kapitel der Räume, beim Klangsuchen!
Auf “There´s A Certain Slant of Light” zieht die Trompete von Arve Henriksen
einsame Kreise. Willkommen in David Sylvian Country…
There’s a certain slant of light
On winter afternoons
That oppresses, like the heft
Of cathedral tunes.
Heavenly hurt it gives us;
We can find no scar,
But internal difference
Where the meanings, are.
None may teach it anything,
‘T is the seal, despair,
An imperial affliction
Sent us of the air.
When it comes, the landscape listens,
Shadows hold their breath;
When it goes, ´t is like the distance
On the look of death.
Ein gewisses Schräges Licht,
Winternachmittags –
Lastet auf uns mit dem Druck
Eines Domchorals –
Himmelswunde, füg es zu –
Narben sieht man nicht,
Doch Verschiebung innen –
Wo Bedeutung, liegt –
Keiner lehrt es – Jeder –
Das Verzweiflungssiegel –
Aus der Luft geschickt
Herrscherliches Leiden –
Kommt es, lauscht die Landschaft –
Schatten – starr im Schreck –
Geht es, gleicht´s der Ferne
In des Todes Blick
I should not dare to be so sad / So many Years again –
A Load is first impossible / When we have to put it down –
The Superhuman then withdraws / And we who never saw
The Giant at the other side / Begin to perish now.
Ich wagte es nicht noch einmal / So jahrelang zu trauern –
Unmöglich wird die Last ja erst / Wenn wir uns von ihr trennen –
Dann weicht das Übermenschliche / Und wir die nie gesehn
Den Riesen auf der andern Seite / Beginnen zu vergehn
(aus: Emily Dickinson: Gedichte, Hanser Verlag, 2006)