Irgendwann im Herbst 2009 trafen sich die drei Manfonistas im Netz: man tauschte
sich aus über die neue Arbeit von David Sylvian, „Manafon“. Daraus entstand später
der Name. Drei unterschiedliche Typen, mit spannenden Übereinstimmungen und Nicht-Übereinstimmungen. Der aus Niedersachsen liebt z.B. eine bestimmte Platte von Pat Metheny, die der aus NRW eher langweilig findet, und unser Mann aus Thüringen, nun, keine Ahnung. Wir haben uns ja alle noch nie gesehen.
Der eine mag eher philosophische Bücher, der andere eher Thriller, der Dritte im Bunde analysierte beiläufig und punktgenau die Attraktion, die Texte des sogenannten „Krautrock“, mit ihrem spröden Minimalismus, bis heute ausüben. Zum Beispiel.
Von „Manafon“ ausgehend, schwärmten die Gedanken in alle möglichen Richtungen,
es ging um einen Friedhof für Schiffsbrüchige auf Sylt, Meisterwerke der Popmusik,
Zu Guttenbergs Fälschungskünste, das Erstellen von Playlists für Radiosendungen der etwas anderen Art, exzellente indische Restaurants in London, Liebesdramen aus Studententagen, Rupa and the April Fishes. Und jetzt sind wir hier.
Sind wir ein Skurrilitätenkabinett? Schon möglich. Heute entdeckte ich im Netz eine Liebeserklärung an einen Joe Jackson-Song. Ich mochte den Sänger nie, aber manchmal ist eine Liebeserklärung so überzeugend, dass sie eine Verlockung darstellt. Zum Beipiel diesem vergessenen Song noch eine Chance zu geben. Die Manafonistas stehen für solche Verlockungen, von Kalbsleber bis zu Lokalpossen im ostdeutschen Hinterland.
– Favorite Song of All Time Joe Jackson: “Steppin’ Out”. Every time I hear it, it takes me back to being three and hearing it in the car and thinking, “I’ve never heard anything like this in my life.” I’ve always loved that song.“ So spricht ein gewisser Mark Richardson.