Twin Peaks fiel gestern aus und selbst Manuel Neuer mußte seine One-Man-Show ohne mich starten. Es gab nämlich Dokus über das Reaktorunglück von Tschernobyl. Und jetzt wird´s mal kurz ernst: ich war erschüttert und betroffen, kannte nicht die Dimension dieser fortwährenden Katastrophe. Das war keine Sau, die durch das mediale Dorf von Hysteristan (Thea Dorn) getrieben wurde und wird, sondern eine tiefernste und todtraurige Sache, von Skandalen und menschlichen Tragödien umwittert. Gorbatschow kam auch zu Wort: wir wären haarscharf vorbeigeschlittert an der richtig großen Katastrophe damals. Europa wäre dann für lange Zeit unbewohnbar gewesen. Dieses ließ sich aber abwenden – auf Kosten tausender von Menschen, die im Arbeitseinsatz ihr Leben opferten, um den Schaden einzudämmen. Jungen Männern, die bei diesem Zwangsarbeitseinsatz verstrahlt wurden und die hernach ein immermüdes Frührentnerdasein, genannt Siechtum, führten, unterstellte der russische Staat, sie würden simulieren – und man kürzte ihnen die Sozialhilfe. Dies ist nur eine der unzähligen Horror-Geschichten. Nietzsche sagte, Gott sei tot. Osho meinte, das Wort „F.U.C.K.“ sei sein würdiger Vertreter. Das meine ich auch. „Und siehe da, die Schöpfung war nicht gut …“ – sagt meine Wut.