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Archives: Florian Eichinger

Ich hatte diesen Film nicht ausgesucht und wusste auch nichts darüber. So läuft es manchmal in meiner Film-AG. Es gab einen iranischen Kurzfilm als Vorfilm, in dem es um die Suche nach der Eigentümerin eines kurzen roten Rockes ging, natürlich aber nicht nur darum. Das ist wie in der Lyrik der DDR: Alles steht für etwas anderes, damit die Zensurbehörden, die eher nicht so intellektuell sind, es nicht erkennen. Ich mag Filme, in denen sich alles sehr langsam aufbaut, und die Spannung sehr untergründig daherkommt, und ich mag dieses Halbdokumentarische, die Stille darin und die Ratlosigkeit. Familienfilme mag ich eigentlich gar nicht, aber wenn sowieso alles kaputt ist und es nur darum geht, ein paar Scherben anzusehen, kann ich es gut finden, vor allem wenn die Beteiligten zwei Brüder sind, die im Prinzip nichts mehr miteinander zu tun haben. Ich mag dieses Nähe-Distanz-Spielchen zwischen ihnen, die manchmal ruppige, meist aber hilflose Art, die Fassade, hinter der sie sich verstecken. Ich mag die schwierigen Jungs, die nichts von sich preisgeben und wie geschickt sie es verstehen, die anderen von sich fern zu halten und ihr eigenes Ding durchzuziehen, und ich bin immer auf der Seite der jüngeren Brüder (ich kann manchmal auch unfair sein). Und nichts von dem, was ich hier geschrieben habe, wird diesem subtil gestalteten Film und seiner schwierigen Problematik gerecht.

Musik: Fast überhaupt keine Musik, nur das Rauschen der See (eine Musik vom Meer), und irgendwann einmal eine kleine Passage aus „Halt mich“ von Lacrimosa (es wirkte ein bisschen pompös, an der Stelle passte es aber).
 
 
 

 
 
 
Zum Leidwesen meiner Film-AG schaue ich gern mit englischen Untertiteln, auch bei deutscher Textfassung.
 


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