Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2017 26 Jan

„Sound of The Cities“ – ein Buchtipp

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | Tags:  2 Comments

 

 
 

Düsseldorf is the sound of quiet confidence.

The sound of Glasgow is the echo of Ireland colliding with Scotland.

(Ian)

 

Gestern Abend haben zwei Journalisten in der hiesigen Solobar ihr Buch SOUND OF THE CITIES vorgestellt. Ein Überraschungsgast aus der Düsseldorfer Musikszene sollte nach der Pause dazukommen.

Die Autoren begannen ihre Lesung über ihre zweijährigen Erkundungen durch die musikalischen Metropolen der Welt mit einem Gedanken von Bruce Springsteen. Er dachte bei der Anreise auf London 1975, dass er nun seinen absoluten Heroes der ersten Musikgeneration folgen würde. The Kinks, die Beatles, die Rolling Stones, The Who … bescherten ihm ein zweites Erwachen. Er würde nun Vertreter der zweiten Generation sein.

Die beiden Herausgeber hatten sich im Vorfeld folgende Fragen gestellt: Was passierte damals in Städten wie Düsseldorf, Glasgow, Seattle, New York …? Was waren die urbanen subkulturellen Gründe, dass sich gerade dort Musikszenen gebildet haben? Gestern Abend haben sie zu meiner Freude und meinem Bedauern, dass Michael und Ian nicht dabei waren, aus den 24 aufgesuchten Städten Düsseldorf, Glasgow, Wien und Austin ausgewählt.

Zu der Düsseldorfer Szene gehörten Dieter Süverkrüp, Die Krupps, DAF, Kraftwerk, Neu, Fehlfarben, Marius Müller Westerhagen … und natürlich der Ratinger Hof mit den Künstlergästen aus der nahegelegenen Kunstakademie. Die Maler Brüder Albert und Markus Oehlen gingen ein und aus, Beuys, Immendorff …

Diese Wechselwirkung hat die Musikszene ähnlich stark beeinflusst und geprägt wie die von Glasgow. Auch dort gibt es die beiden Seiten, Kunstakademie hier und grosses Musikerpotential dort. In Glasgow sind die Pioniere, die die Musik in die Hand nehmen, besonders zahlreich.

 
 

Orange Juice
Primal scream
The Blue Nile
Gun
Middle of the Road
Dire Straits
The Commotion
Travis
Belle and Sebastian
Niko s Bar war und ist noch immer angesagt.

 
 

Auch für Wien und Austin gilt, dass die vorhandene Kunstszene ausschlaggebend für die Musikentwicklung war. In Wien waren es die Wiener Aktionisten und die Jazzszene, die den Punk (Chuzpe 1977) hervorbrachten. In Austin begann sich der Country und Blues mit der Befreiung der Künstler zum psychodelischen Rock weiterzuentwickeln.

Der Überraschungsgast war Ralf Dörper von den Krupps. Er erzählte, dass man früher in Düsseldorf viel Radio gehört hätte, besonders englische Sender, das hatte wiederum einen Zusammenhang mit der damaligen britischen Besatzungsmacht gehabt. Man kannte sich also in der britischen Musikszene bestens aus und fuhr auch schon mal nach London. Sie seien ja mit ihrer MaschinenMusik (Wahre Arbeit, wahrer Lohn) bekannt gewesen.

Kraftwerk hätte man weniger im Ratinger Hof angetroffen, aber umso mehr bei Fahrrad Müller. Da lachte er laut, die hätten ja einiges von ihnen übernommen und ausser über ihren Auftritt im Moma hätte man ja nicht viel von ihnen gesehen und gehört in den letzten Jahren. (In Düsseldorf gehen die Meinungen über Kraftwerk extrem auseinander, man mag sie oder eben nicht). Diese popmusikalische Entdeckungsreise ist bestimmt spannend zu lesen. Mich hätten noch besonders Brüssel, Antwerpen und Seattle interessiert. Aber auch Berlin, ob da das Berghain etwas losmachen kann?

 

Philipp Krohn und Ole Löding: Sound of the Cities. 22.95 EUR

This entry was posted on Donnerstag, 26. Januar 2017 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

2 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    The Düsseldorf-Berlin-Trans-Germany Express running on Manafonistas …

    Or, this Schmankerl, strange enough, to be released soon, on Bureau B:

    ELEKTRONISCHE KASSETTENMUSIK DÜSSELDORF 1982-1989 – compiled by Stefan Schneider

    CD and LP including linernotes by Oliver Tepel. MC limited to 100 copies.

    Düsseldorf in the early 1980s. Punk was finished, but its pathos still drifted desolately through pubs and shared flats. At the same time, Synthesizers had become increasingly affordable due to digital electronics, allowing more and more people to make music. This music pushed ahead slightly in order to dock onto the electronic sounds of the 1970s Krautrock scene – no one called it „cosmic music“ back in those days.

    But most chose the detour via records by Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle, Eric Random, Human League or the more unfamiliar experimental sounds gathered on a somewhat morbid-looking compilation entitled „The Elephant Table Album“.

    Cassette labels like Klar! 80 with their exciting yellow and black packaged tapes madie it easy to release them and shops like Heartbeat and Pure Freude served as an umbrella for the disparate strands of the electronic side of post punk. Almost all artists on this compilation could be seen frequently there. The cassette generation did not bother about crossing over to pop music. They were pioneers of a music which would later develop into Drone, Ambient or Hypnaogogic.

  2. Lajla Nizinski:

    „Salon Des Amateurs: The post-kraut Haçienda“ (residentadvisor.net)


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