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2016 23 Aug

die auf dem boden ausgeschüttete angst. Lyrik im Anthropozän

von: Martina Weber Filed under: Blog | TB | Comments off

Über die Frage, was politische Lyrik ist, wurde schon viel diskutiert, aber im Prinzip gibt es zwei Zugänge: Entweder geht das kritische Element von der inhaltlichen Ebene aus (also von der message) oder vom sprachlichen Zugang, davon also, die Sprache nicht als Werkzeug zur Überbringung von Botschaften zu betrachten, sondern den Widerstand gegen den Mainstream oder die herrschenden Verhältnisse in den Umgang mit der Sprache zu legen. Der Hintergrund wird zum Vordergrund. Ein Teilbereich der politischen Lyrik ist die Poesie, die sich mit der Veränderung der Erde durch den Menschen beschäftigt. Dieses Zeitalter nennt man Anthropozän. Vor einigen Wochen erschien dazu im Kookbooks Verlag eine Anthologie. „All dies hier, Majestät, ist deins. Lyrik im Anthropozän“, herausgegeben von Anja Bayer und Daniela Seel. Das Buch versammelt auf 333 Seiten Gedichte 124 zeitgenössischer Lyrikerinnen und Lyriker vor allem der jüngeren und mittleren Generation sowie drei Essays und hat, allein schon wegen des Themas, das Zeug zum Klassiker. Wer sich lieber (oder: außerdem) eine Lesung anhört, findet auf YouTube die Dokumentation eines Leseabends zum Thema Lyrik im Anthropozän, aufgenommen im Deutschen Museum in München, mit zeitgenössischen und etwas älteren Gedichten.

 
 
 


 

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