Ich bin in der einsamsten Ecke von GC, in einem Miniappartment, vollklimatisiert, Blick aufs Meer, plus WLAN. Man fährt zehn Minuten Rumpelweg, um von der Strasse des Dorfes hierhin zu kommen. Unterwegs rechts Avocodo, tiefhängend, links Bananenstauden – wie werden die gewässert? Ich wünsche mir (eiskalte) Johannisbeeren, aber die wachsen hier scheinbar nicht. Mein Ipad funktioniert, aber ich habe mir eine ähnliche Beschränkung wie in Nordschottland auferlegt. Höre nur vier CD’s: Van Morrisons Astral Weeks, Joni Mitchells Hejira, The Beatles‘ Sgt. Pepper sowie Miles Davis – Sketches of Spain. Irgendwann bei MAD MEN spielten sie, glaube ich, auch einmal eine Passage aus diesem Klassiker von Miles. Und ich kann gut verstehen, dass man einzelne Momente der Serie anhalten möchte, um sie in Ruhe zu betrachten: „film stills“. Manches kommt Gemälden nah, und trotz mancher Nachtbar stand hier Hopper einmal nicht Pate. Gestern war ich einmal an einem lärmigen Küstenort im Süden, und da tranken vier supercoole Typen Pina Colada. Kleines Schmunzeln. Ich bestellte einen extra grossen Martini Rosso, mit viel Eis. Der eiskälteste Wermut meines Lebens. Leider lief im Hintergrund seelentote Lounge-Musik a la Cafe Ibiza. Der Martini tat seine Wirkung. Gut. Ich konnte eigenen Träumen nachgehen, und in meinem „Soul Radio“ „Dreadlock Holiday“ einstellen. Laut, sehr laut.