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2015 15 Okt

Bright Eyes ***Art funkelt

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | Tags:  1 Comment

 

 
 
 

Romantiker haben sicher ihren Vorrat an Kerzen für die dunkle Jahreszeit gehortet. Zweifler glauben immer noch nicht, dass Goebel nicht der Erfinder der Glühlampe war. Und Lampenfetischisten suchen in Outletstores für Möbeldesign nach ihrem Traumobjekt.

Ich schlenderte im Gelderland durch solch eine Kippenberger Adaption und wurde den Verdacht beim Betrachten der zur Schau ausgestellten Stücke nicht los, dass hier ordentlich das Stahlrohr und die Swinglinie vom Bauhaus kopiert worden waren. Die schönen Objekte wurden unter dem Designernamen GISPEN verkauft.

In einem kleinen Museum, dem Gispen Museum, fand ich später heraus, wer Gispen war. Er lebte zu Bauhauszeiten in Rotterdam und gewann mit seiner GISO Lampe alle Designerpreise. Das war 1926. Bereits ein Jahr später erfand er die Pianolampe, die endlich für Licht über dem Notenblatt sorgte. Gispen war ein Avantgardist in der Serienproduktion von technisch hochqualfizierten Lampen. Ich sah in diesem Museum in Culemborg Lampen, die durch ihre Formen und ihre Farben, nicht durch ihr Licht, sofort positive Effekte bei mir auslösten. Im Showroom lag ein Katalog, der den Showdown dann offenlegte. GISPEN verlor vor Gericht gegen Mies van der Rohe. Er durfte die steel tube furniture erst einmal nicht in Serie geben. Einen Breuer Stuhl würde ich sofort für eine Gisolampe einwechseln.

Auf dem Bild steht sie links und strahlt in ihrer klaren Schönheit.

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