Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 21 Jul

Dieter Moebius of Cluster and Harmonia has died.

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags:  3 Comments

In den  Umlaufbahnen etlicher Leser dieses Blogs und mancher Manafonisten war und bleibt er gegenwärtig. Er war im Duo mit Roedelius der Maschinenmann, stets offen für defekte Klangerzeuger. Er brachte das Subversive in die skurille Idylle mancher Clustermusik. Ein sanfter Anarchist. Es gab eine Zeit, da jammte er in Forst im Weserbergland mit Rother, Rodelius und Eno. Er arbeitete an widerstandsfähiger Elektronischer Musik, die sich in keiner Weise dem grossen Markt öffnete, er liebte das Abseitige, und blieb so dem Underground treu. „Rastakraut Pasta“. Reihenweise spannende Musik, die in den letzten Jahren von dem Label Bureau B lebendig gehalten wurde. „Material“ fällt mir als Geheimtipp ein, ein Duo mit Conny Plank: hinter dem nüchternen Titel lauert reine Magie. Und dann war da ja auch die Platte mit dem Mikrofon in der Landschaft auf dem Cover. Aufgenommen für die Ewigkeit in Weilerswist.  Wundervoll auch diese eine, dunkle Funken sprühende, Komposition, „Grosses Wasser“, eine Plattenseite und so viel mehr füllend. Diese Reise über „grosses Wasser“ hat er jetzt angetreten. Tracks & Traces.

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3 Comments

  1. Jan Reetze:

    Einer der wenigen, die wirklich fehlen werden.

  2. Uli Koch:

    Oft schien es mir fast, als ob sich seine Musik zwischen jedem Hören seiner Werke subtil veränderte: jedesmal gab es Neues zu entdecken, und das selbst wenn man eine Scheibe gleich noch mal von vorne hörte. Das war im Wortsinne „Strange Music“ (in der Kollaboration mit Beerbohm), der Mann machte seinen „Kram“ (immer noch eines seiner vielschichtigsten, magischen Werke)und steht nun ganz unverhofft am finalen „Zero Set“. Da möchte ich nur noch ein zartes „zu früh“ und ein „Danke“ in die Lücke hauchen….

  3. Michael Engelbrecht:

    Doe Musik war / ist wohl auch so reizvoll, weil er ein Versteck-Spieler war, statt ein Her-Zeiger. Und die Liste der Verstecke ist lang. Man nennt das auch „ghost in the machine“.


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