Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2014 23 Okt

Die Streicher kommen! Und die Bio- und Autobiographien!

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 6 Comments

Anouar Brahem hat seine neue im November erscheinende Arbeit u.a. mit einem Streichensemble aufgenommen. Ich bin gespannt, ob die Violinen und Violas mehr europäisch oder nordafrikanisch klingen. Neil Young erfüllt sich einen Traum und veröffentlicht eine Platte mit grossem Orchester, und natürlich jeder Menge Streichern. Neils Musik war für mich in ihren vielen High- und wenigen Downlights lebensbegleitend. Aber ich fürchte, hier könnte der hemmungslose Kitsch die Oberhand behalten. Trotzdem kann ich mir vorstellen, die Musik zu mögen, womöglich als alternative Weihnachtsmusik oder Mini-Regressionstherapie. Am meisten bin ich gespannt auf Robert Wyatts Biographie. Karl Lippegaus wird sie in meiner Ausgabe der JazzFacts am 20. November vorstellen. Für Robert Wyatt-Einsteiger erscheint bei Domino Records – begleitend –  die feine Kompilation „Different Every Time“ mit der Sternstunde „Moon in June“, der Fassung des Albums „Third“ von Soft Machine. Es wird auch eine (Auto?-)Biographie von Herbie Hancock erscheinen, „Possibilities“. Eine Biographie von Keith Jarrett. Allerdings dauert es noch mit der Veröffentlichung. Wolfgang Sandner schreibt noch daran, Amazon et al dürfen die Veröffentlichung getrost auf unbekannt verschieben. Und eine Autobiographie von Marianne Faithfull. Ach, da fallen mir doch gleich die Streicher ein des wundertraurigsten Stückes ihres neuen Albums, „Late Victorian Holocaust“, den Nick Cave Marianne auf den Leib geschrieben hat. Und die filmische Dokumentation zum Leben von Nick Cave hat zweifelsfrei Klasse. Jetzt im Kino hierzulande. Dann aber auch „Frank“ auf BluRay gucken – basiert auf der wahren Geschichte eines mittlerweile toten Musikers mit einer bipolaren Störung. Creepy. Thrilling.

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6 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    „… you’ve got to take risks. I mean, there’s so many documentaries out there about people working in the arts that you just kind of sleep through. You know, what I don’t want is a documentary that gives …“ His voice trails off. „You know, I want the whole thing to be imaginative and interesting and … I don’t know. Fuck, I don’t know what my hopes are, to be perfectly honest.“ (Nick Cave)

  2. Lajla Nizinski:

    Jeeeezuuus, poor Nick.

    Marianne Faithfull played in Duesseldorf. I read that her performance was very sad.
    She was sitting in a chair infront of her 850 fans totally in pain. Is that necessary?

  3. Michael Engelbrecht:

    No poor Nick. A great film.
    And a different approach to bio-pics, documentary or Hollywood-like.

  4. Lajla Nizinski:

    „I don’t know what my hopes are …“

    – das bedauerte ich. Mir geht das oeffentliche unreflektierte Pseudonachdenken auf den Wecker. Wen interessiert das? Und hier wird es durch Zitieren auch noch erhoeht.

    „O pleasant exercise of hope and joy!“ (W. Wordsworth)

  5. Michael Engelbrecht:

    Er bezog die „Hoffnungen“ darauf, was das Besondere an so einem Film ausmachen könnte, und das konnte er nicht genau auf den Punkt bringen. Es war keine allgemeine Aussage über seine gesammelten Hoffnungen, Teil eines interessanten Porträts, in dem sich auch mal Ratlosigkeit mitteilen darf. Auf jeden Pott einen reflektierten Deckel, das geht mir weitaus mehr auf die Nerven.

  6. Lajla Nizinski:

    Ich denke deckelgleich, was den Pott betrifft.

    Es ist doch ganz einfach zu sagen

    – ich hoffe, dass mir das Filmen Spass macht
    – ich hoffe, dass mir mein Film gelingt
    – ich hoffe, dass er gefaellt
    – ich hoffe, dass er was bewegt
    – ich hoffe, dass ich Geld verdiene

    und noch mehr Kant:

    Ich mache Musik, weil ich das am besten kann.
    Da darf er hoffen, dass wir gut zuhoeren.


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