Manafonistas

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2013 30 Jul

Der Thriller und die Philosophie

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | Comments off

Philosophien der Kriminalliteratur, von Josef Hoffmann

 

Zahlreiche bedeutende Philosophen äußerten sich zur Kriminalliteratur. In einer erstaunlich großen Anzahl von Kriminalgeschichten sind philosophische Gedanken enthalten: ein Grund, den Zusammenhängen von Kriminalliteratur und Philosophie nachzuspüren. Angesichts der Vielfalt der Kriminalliteratur und der Pluralität der Philosophie wäre es verfehlt, die Philosophie der Kriminalliteratur zu entwerfen. Stattdessen versucht das Buch die Vielzahl der Korrespondenzen von Kriminalliteratur und Philosophie aufzuzeigen und ihre Zusammenhänge zu erschließen. Neben der Ergründung der philosophischen Bezüge in klassischen Kriminalgeschichten wird im Zuge dieses Buches auch der Einfluss der Kriminalliteratur auf das Denken und Schreiben bedeutender Philosophen des 20. Jahrhunderts dargestellt. Abschließend geht Hoffmann in seiner Analyse genauer auf die Trostfunktion der Kriminalliteratur ein.

 

(Und so ist dieses Buch ein „missing link“ zwischen zwei Themen, die bei den Manafonistas gern verhandelt werden, lebensnahe Philosophie und  „thrill & suspense“. Sie müssten mal die Gespräche zwischen Gregs und mir hören, wenn ich ihm mal wieder einen Thriller ans Herz lege, und er das Wort „Krimi“ mit leichtem Zweifel auf der Zunge zergehen lässt. Dabei waren einige der besten zeitgenössischen  Romane der letzten Jahre dem Genre des Thrillers engstens verbandelt, man denke nur an „Das Handwerk des Teufels“ oder „No Country For Old Men“, welcher auch in hervorragender deutscher Übersetzung vorliegt. Und in diesem Zusammenhang weise ich auf unseren Thriller des Monats August hin, der mit perfider Vielschichtigkeit das Noir der 40er Jahre mit postmodernen Zutaten zu einem furiosen Mix anreichert, und mehr Tiefgang enthält als die meisten tristen Mittelschichtsdramen, die die moderne Literatur zu bieten hat. Weil bei Marisha Pessl ein literarisches Feuerwerk abgefackelt wird, das die Geschichte in immer neue Abgründe treibt und dabei in entferntesten Geisteswelten nahezu beiläufig fündig wird. Der neue Roman wird unter dem Titel „Die amerikanische Nacht“ im September beim S. Fischer Verlag erscheinen. me)

 
 
 

 

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